Dritte Belagerung 27.12.1642 - 17.02.1643

Am 04.12.1642 wurde Freiberg duch 4 Kompanien unter Leutnant Schweinitz verstärkt, da die Schwedische Armee unter Feldmarschall Torstensson in Sachsen eingefallen war und eine weitere Belagerung Freibergs bevorstand.
Die Stadt wurde vom 27.12.1642 bis zum 17.02.1643 von der Schwedischen Armee unter Torstensson belagert.

„Wie bei Ausfällen eingebrachte Gefangene berichteten, sei der General Torstensson sehr zornig und habe gedroht, „die Stadt samt aller Zugehöre ohne Schonung einiges Menschen in Grund zu schleifen.“ Auch habe man allgemein nur von einer „Hexenstadt“ geredet „und dafür gehalten, es gienge mit zaubern zu“. In der mit Landflüchtigen, mit „eingeflehten“ Menschen überfüllten Stadt wußte man es besser.“ (Auszug aus Eisenfresser und Feuersprüher von Peter Lehmann)

Große Verdienste um die Verteidigung Freibergs erwarben sich die Berg- und Hüttenleute um Berghauptmann Georg Friedrich von Schönberg, indem sie Minen anlegten sowie die der Feinde vernichteten. (Minen waren unterirdische Stollen, welche bis an die Grundmauern der Freiberger Befestigungsanlagen reichten, um sie z.B. zum Einsturz zu bringen), Über diese untertägigen Grubenbaue brachten die Bergleute auch Lebensmittel in die Stadt und hielten Verbindung mit dem Hof in Dresden.

Peter Schmohl und seine Defensioner

Peter Schmohl verteidigte heldenhaft mit seinen Defensionern das Peterstor und die Petersgasse. Ihm zu Ehren wurde an der Ruine des Stadtmauerturmes eine Gedenktafel angebracht, welche noch heute zu sehen ist.

53 Tage hatte die Belagerung gedauert. An die 6000 Schüsse aus schwerem Geschütz waren auf die Stadt niedergegangen. 14 Minen wurden von den Schweden angelegt, 12 andere durch Freiberger Bergleute unschädlich gemacht.
10 gewaltige Sturmangriffe hatten die heldenmutigen Verteidiger siegreich abgeschlagen. Das Peterstor wurde gänzlich zerstört und eine Bresche von 70 Fuß Breite (fast 20 Meter) war gelegt worden. Außerdem waren die Vorstädte verwüstet und deren Häuser niedergebrannt. Noch 50 Jahre später zählte man 50 wüste Baustellen in Freiberg.

Der Verlust der Freiberger an Menschenleben belief sich auf etwas über 200 Mann, während die Schweden ungefähr 3000 Mann - darunter 1300 Gebliebene und 60 Gefangene - verloren haben sollen.

Durch deutsche Landen erscholl der Heldenruhm der Freiberger, welche das weitere Vordringen des schwedischen Generals in seinem Eroberungszuge so lange Zeit siegreich verhindert hatten.

 

Erste Belagerung
1632
Zweite Belagerung
1639
Dritte Belagerung
1642/43
Schwedendenkmal
in Freiberg