Zweite Belagerung 02. - 20 März 1639
Im Februar 1639 fiel Feldmarschall Banér wieder in Sachsen ein und zog nach der Einnahme von Halle, Zwickau und Chemnitz nach Freiberg. Vom 2. bis zum 20. März 1639 hatte Freiberg die Belagerung durch die schwedischen Truppen unter Banér auszustehen. Bereits zwei Tage nach Beginn der Belagerung standen das Peterstor und das Erbische Tor unter vollstem Beschuss der schwedischen Artillerie.
Am 05.03. forderte Banér Freiberg erstmals zum Accord auf, was die Freiberger ablehnten. Noch am selben Abend gelang den Freiberger Verteidigern ein Ausfall aus der Stadt, welche die von den Schweden genutzten Häuser vor der Stadt allsamt in Brand setzten. Wiederrum zwei Tage danach gelang es den schwedischen Truppen die Zollhäuser am Peterstor und am Erbischen Tor einzunehmen, welche aber in der selben Nacht noch von ausfallenden Bergleuten niedergebrannt wurden.
Am 09.03. stand das Peterstor abermals unter starkem Beschuss und Ansturm der Schweden. Darauf hin gelang noch während des Kampfes dem freibergischen Hauptmann Thormer am Meißnischen Tor ein Ausfall, da hier keine Feinde postiert waren. Thormer gelang es durch die Unachtsamkeit der Schweden, deren Batterien vollständig nieder zu reiten und viel Heu und Stroh von den Schweden zu erbeuten, welches in die Stadt gebracht wurde. Vier Tage darauf wurde Freiberg abermals zum Accord aufgefordert.
Am 18.03. setzten die Schweden wieder zum Ansturm auf die Stadt mit etwa 1000 Mann an, diesmal aber zwischen Schloss und Meißnischen Tor. Der Angriff schlug fehl und die Schweden hatten hohe Verluste zu melden. Unteranderem auch der Schwede Johanson, der Neffe des Feldmarschalls Banér . Banér forderte am folgenden Tag die Herrausgabe des Leichnams seines Neffen, was die Freiberger ablehnten. Am gleichen Tage ging das schwedische Munitionslager in Flammen auf und alleine hier starben rund 200 schwedische Soldaten.
Am 20.03. wurde die Kunde laut, dass kaiserliche und kurfürstliche Truppen im Anmarsch nach Freiberg seien, worauf hin Feldmarschall Banér sich mit seinen Truppen in Richtung Chemnitz zurück zog.
In der Freiberger Möller Chronik wird berichtet, dass Banér sich nach der Freiberger Belagerung wie folgt geäußert haben soll:
„… daß der Banner selbst / so viel verlust / und daß ihm das Glück in allen zu wider gewesen were / soll gesaget haben / sonderlich daß er für diesem Rattenneste / (also hat er die Stadt Freybergs genennet) etliche hohe liebe Officirer, und über tausend Mann hette einbüssen müssen.“